© Manfred Thumberger

Jahresausstellung 01.07.2020 bis 12.09.2021

Die Ausstellung „Hermann Nitsch – Neue Arbeiten“ ist bis 12. September zu sehen, in der mehr als 80 neue, großformatige Bilder des Universalkünstlers aus den Jahren 2019 und 2020 zu sehen sind. Nachdem in den vergangenen Monaten zahlreiche weitere Schüttbilder entstanden sind, wurde die Ausstellung vor der Wiedereröffnung neu gehängt und mit den aktuellsten Arbeiten ergänzt. Die präsentierten Werke bestechen durch völlig neue, leuchtende Farbkompositionen, inspiriert von Pfingstrosen und anderen Frühlingsblumen.

 

es macht mir grosse freude mich bei meinen arbeiten, die ich als achtzigjähriger noch herzustellen vermag, auf die blumenfarbige leuchtkraft der geschmierten farbsubstanz zu konzentrieren. mehr denn je ist mir die auferstehung ein prinzip. (2019)
Hermann Nitsch

Michael Karrer, der künstlerische Leiter des nitsch museum, als er die neuen Arbeiten sah „Ich war überwältigt. Nitsch bediente sich der Farben der Blumen und wollte nicht nur deren Farbpalette, sondern vielmehr das Licht dieser Blumen einfangen. Es entstanden Farbklänge des Lichts, die eine gewohnt opulente Farbsubstanz ergänzten.“

Hermann Nitsch überrascht in dieser Ausstellung mit einer üppigen Farbpalette aus leuchtenden Tönen, bei der intensive Farbcluster mit reliefartiger Haptik auf eine transzendente Leichtigkeit treffen. Es entstand ein unverwechselbarer Auferstehungszyklus im Werk von Hermann Nitsch. Gemeinsam mit Werken aus anderen Disziplinen und den Malzyklen zeigt das nitsch museum eine Gesamtinstallation neuer Arbeiten des Universalkünstlers.

„Die Malerei von Nitsch wurde in den letzten Jahren deutlich lebensbejahender und freudiger, dies ist auch in den Bereichen seiner Musik und seiner Aktionen zu bemerken.  Sein aktuelles Werk ist wach, weise und reif, intensiv, konzentriert, rein und gewissermaßen „leicht“ zugleich. So wie Nitsch in seiner Musik eine Sphärenmusik anstrebt, so bündelt er in seiner Malerei das Licht der Farben, denn Farben und Licht sind für Nitsch eine Angelegenheit der Auferstehung.“ so Michael Karrer in der Einleitung des Katalogs, der zur Ausstellung erscheint.

Hermann Nitsch
wurde am 29. August 1938 in Wien geboren. Er zählt zu den bedeutendsten Vertretern des Wiener Aktionismus und ist einer der vielseitigsten zeitgenössischen Künstler: Aktionist, Maler, Grafiker, Komponist (Sinfonien, Orgelkonzerte), Bühnenbildner. Nitsch gilt als Enfant terrible der österreichischen Kunstszene und ist dafür bekannt, Tierkörper, Blut und Teile geschlachteter Tiere zu nutzen. Sein Gesamtkunstwerk das Orgien Mysterien Theater demonstriert das breite Spektrum seiner Kunst und fordert alle fünf Sinne des Publikums.
„Meine Arbeit soll eine Schule des Lebens, der Wahrnehmung und der Empfindung sein und mit allen fünf Sinnen erfahren werden.“
Der mehrfach ausgezeichnete Künstler Hermann Nitsch lebt und arbeitet heute auf seinem Schloss in Prinzendorf an der Zaya, Niederösterreich sowie in Asolo, Italien. Seine Werke sind in zwei monografischen Museen in Mistelbach und Neapel sowie in der Nitsch Foundation in Wien und in den renommiertesten internationalen Museen und Galerien ausgestellt.

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